Gymnastik, Gebet, Gesang: Kulturpraktiken als Referenz für die Figuration von Professionalität (2023)

Abstrakt

Die Technizität als zentrale Dimension der Lehre wird durch die jeweiligen disziplinären Spezifika konstituiert, die wiederum, eingefügt in den historisch gewachsenen und keineswegs unhinterfragbaren Kanon der Disziplinen, nicht nur organisatorische Funktionen haben, sondern auch als soziale betrachtet werden müssen Phänomen (vgl. Huber, 2001). Die Fachmodellierung oszilliert – spätestens seit den großen vergleichenden Studien – zwischen der Hervorhebung disziplinärer Besonderheiten und der Herstellung der Vergleichbarkeit mit anderen Fächern – auch durch das Bemühen, ein Modell zu finden, das die Rolle einzelner Fächer in der Allgemeinbildung rechtfertigt (vgl. z. B. Baumert, 2002). Wenn wir mit Baumert davon ausgehen, dass Schulfächer bestimmte Arten der Weltbegegnung darstellen, stellen wir fest, dass einige Fächer dem Sportunterricht näher stehen als andere. Es lässt sich auch eine Nähe feststellen – und darauf deutet auch der Titel der Arbeitsgruppe hin –, dass einige Disziplinen kulturelle Praktiken als zentralen Bezug haben und sich nicht primär auf akademische Disziplinen beziehen. Insbesondere die Bedeutung von „Praxis“ in diesen Disziplinen hat Konsequenzen für die Figuration von Professionalität. Hierzu werden zwei weitere Themen herangezogen (Religion und Musik), deren Argumente und Legitimationen denen des Sportthemas ähneln. Es wird analysiert, welcher Begriff von „Praxis“ in den genannten Disziplinen konstruiert wird, welche Parallelen, aber auch welche Unterschiede für den Diskurs zur Sportdidaktik bestehen. Vor allem sollte diskutiert werden, welcher bildliche Zusammenhang zwischen der außerschulischen Kulturpraxis und der Praxis im Schulunterricht aufgebaut wird. Insgesamt stellt sich das Problem, welchen Zweck die Diskussion über „Praxis“ haben soll. Sollen Studierende in die jeweilige kulturelle Praxis eingeführt werden, daran teilnehmen oder sich reflektierend davon distanzieren können? Zur Bewältigung dieser Problematik können drei Ebenen unterschieden werden: die didaktisch-wissenschaftliche Ebene, die curriculare Ebene in Lehrplänen und die empirische Ebene im realen Unterricht. Die Arbeitsgruppe wendet sich zunächst der ersten Ebene zu, um grundlegende Argumentationsfiguren zu entwickeln und zu vergleichen. Der Nutzen der vergleichenden Betrachtung liegt darin, dass der bislang wenig hinterfragte Praxisbegriff im Sport als Ausgangspunkt disziplinärdidaktischer Überlegungen genauer bestimmt und reflektiert werden kann.

UrspracheDeutsch
TitelFigurationen von Forschung und Lehre in der Sportpädagogik: 34. Jahrestagung der DVS-Sektion Sportpädagogik vom 3. bis 4. Juni 2021
VerlagVera Volkmann, Peter Frei e Alexander Kranz
Seitennummerierung1
Ort der VeröffentlichungHildesheim
Herausgeber (Herausgeber)Universitätsverlag Hildesheim
Veröffentlichungsdatum06.05.2021
Seiten28
Zwei
VeröffentlichungsstatusVeröffentlicht -06.05.2021
FallJahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik: Figurationen von Forschung und Lehre in der Sportpädagogik- Online, Hildesheim, Deutschland
Dauer:03.06.202104.06.2021
Konferenznummer: 34
https://www.uni-hildesheim.de/34-jahrestagung-der-dvs-sektion-sportpaedagogik/

Zink

  • WAS
  • Autor
  • BIBTEX
  • Harvard
  • Standard
  • RIS
  • Vancouver

Leineweber, H., Lüsebrink, I., Volkmann, V., & Wolters, P. (2021).Gymnastik, Gebet, Gesang: Kulturpraktiken als Referenz für die Figuration von Professionalität. em V. Volkmann, P. Frei, & A. Kranz (eds.),Figurationen von Forschung und Lehre in der Sportpädagogik: 34. Jahrestagung der DVS-Sektion Sportpädagogik vom 3. bis 4. Juni 2021(Seite 28). Universitätsverlag Hildesheim.https://doi.org/10.18442/185

Leineweber, Helga; Lüsebrink, Ilka ; Volkmann, Vera et al. /Gymnastik, Gebet, Gesang: Kulturpraktiken als Referenz für die Figuration von Professionalität. Figurationen von Forschung und Lehre in der Sportpädagogik: 34. Jahrestagung der Sektion Sportpädagogik des dvs vom 3. bis 4. Juni 2021. Hrsg. / Vera Volkmann; Pedro Free; Alexander Kranz. Hildesheim: Universitätsverlag Hildesheim, 2021. S. 28

@inbook{b8d5a334ef31420cbf3d26fa641cbfb0,

title = „Gymnastik, Gebet, Gesang: kulturelle Praktiken als Referenz für die Figuration von Professionalität“,

abstract = „Professionalität als zentrale Dimension der Lehre wird durch die jeweiligen disziplinären Spezifika konstituiert, die wiederum, eingefügt in den historisch gewachsenen und keineswegs unumstößlichen Kanon der Disziplinen, nicht nur organisatorische Funktionen haben, sondern auch darüber hinausgehen.“ auch als gesellschaftliches Phänomen zu betrachten (vgl. Huber, 2001). Die Modellierung der Technik oszilliert – spätestens seit den großen Komparatistikstudien – zwischen der Betonung der Besonderheiten des Faches und der Herstellung der Vergleichbarkeit mit anderen Fächern – auch durch Bemühungen, ein Modell zu finden, das die Rolle einzelner Fächer für die Allgemeinbildung begründet (vgl. z. B. Baumert, 2002). Wenn man mit Baumert davon ausgeht, dass Schulfächer bestimmte Formen der Begegnung mit der „gegenwärtigen“ Welt darstellen, wird man feststellen, dass einige Fächer dem Sportunterricht näher stehen als andere. Schon der Titel der Arbeitsgruppe deutet darauf hin, dass einige Disziplinen ihre Zentrale haben Bezugspunkte kultureller Praktiken und beziehen sich nicht primär auf wissenschaftliche Disziplinen. Die Konsequenzen für die Ausgestaltung von Professionalität ergeben sich insbesondere aus dem, was in diesen Disziplinen unter „Praxis“ verstanden wird. Hierzu werden zwei weitere Themen herangezogen (Religion und Musik), deren Argumente und Legitimationen denen des Sportthemas ähneln. Es wird analysiert, welche Vorstellung von „Praxis“ in den genannten Disziplinen konstruiert wird, welche Parallelen, aber auch welche Unterschiede im Diskurs zur Sportdidaktik bestehen. Es wird vor allem darauf eingegangen, welches figurative Verhalten zum Einsatz kommt. Außerschulische und praktische Übungen im Schulunterricht werden aufgebaut. {\"Insgesamt stellt sich das Problem, was der Zweck der Annäherung an die "Praxis" sein soll. Sollen Studierende in die jeweilige kulturelle Praxis eingeführt werden, daran teilnehmen oder sich reflexartig davon distanzieren? Mit diesem Problem kann man umgehen unterscheiden drei Ebenen: die didaktisch-wissenschaftliche Ebene, die curriculare Ebene in Lehrplänen und die empirische Ebene im realen Unterricht. Die Arbeitsgruppe wendet sich zunächst der ersten Ebene zu, um grundlegende Argumentationszahlen zu erarbeiten und zu vergleichen. Der komparative Vorteil liegt in der Tatsache dass der bislang wenig hinterfragte Übungsbegriff in der Sportdisziplin präziser bestimmt und als Ausgangspunkt disziplinärdidaktischer Überlegungen reflektiert werden kann.“

Autor = „Helga Leineweber und Ilka L{\“u}sebrink und Vera Volkmann und Petra Wolters“,

note = "{\textcopyright} Universit{\"a}tsverlag Hildesheim, Hildesheim 2021.; Jahrestagung der Sektion dvs Sportp{\"a}dagogik: Figurationen der Sportp{\"a}forschung und pädagogischen Lehre; Konferenzdatum: 03.06.2021 bis 04.06.2021“,

wieder = „2021“,

Monat = Mai,

ist = "6",

doi = "10.18442/185",

Sprache = "Deutsch",

Seiten = "28",

editor = "Volkmann, {Vera } e Peter Frei e Kranz, {Alexander }",

booktitle = „Sportfigurationen für Forschung und pädagogische Lehre“,

editor = "University{\"a}tsverlag Hildesheim",

url = "https://www.uni-hildesheim.de/34-jahrestagung-der-dvs-sektion-sportpaedagogik/",

}

Leineweber, H, Lüsebrink, I, Volkmann, V & Wolters, P 2021,Gymnastik, Gebet, Gesang: Kulturpraktiken als Referenz für die Figuration von Professionalität. em V Volkmann, P Frei & A Kranz (eds.),Figurationen von Forschung und Lehre in der Sportpädagogik: 34. Jahrestagung der DVS-Sektion Sportpädagogik, 3.-4. Juni 2021.Universitätsverlag Hildesheim, Hildesheim, S. 28. Jahrestagung der DVS-Sektion Sportpädagogik, Hildesheim, Deutschland,03.06.21.https://doi.org/10.18442/185

Gymnastik, Gebet, Gesang: Kulturpraktiken als Referenz für die Figuration von Professionalität./Leineweber, Helga; Lüsebrink, Ilka; Volkmann, Vera et al.

Figurationen von Forschung und Lehre in der Sportpädagogik: 34. Jahrestagung der Sektion Sportpädagogik des dvs vom 3. bis 4. Juni 2021. Hrsg. / Vera Volkmann; Pedro Frei; Alexander Kranz. Hildesheim: Universitätsverlag Hildesheim, 2021. S. 28.

Veröffentlichung:Beitrag zu Buch/Bericht/ProzessenBeitrag zu Konferenzen – Andere Beiträge zu KonferenzenZu suchenBewertung

TY - Kap

T1 – Gymnastik, Gebet, Gesang

T2 – Jahreskonferenz der DVS-Sektion zur Sportpädagogik

AU - Leineweber, Helga

AU - Lüsebrink, Ilka

AU - Volkmann, Vera

AU – Wolters, Petra

N1 – Konferenzcode: 34

Geschäftsjahr – 06.05.2021

A1 – 06.05.2021

N2 – Die Technizität als zentrale Dimension der Lehre wird durch die jeweiligen disziplinären Spezifika konstituiert, die wiederum, eingefügt in den Kanon der historisch gewachsenen Disziplinen und keineswegs unhinterfragbar, nicht nur organisatorische Funktionen haben, sondern auch als Phänomen betrachtet werden müssen (vgl. Huber, 2001). Die Fachmodellierung oszilliert – spätestens seit den großen vergleichenden Studien – zwischen der Hervorhebung disziplinärer Besonderheiten und der Herstellung der Vergleichbarkeit mit anderen Fächern – auch durch das Bemühen, ein Modell zu finden, das die Rolle einzelner Fächer in der Allgemeinbildung rechtfertigt (vgl. z. B. Baumert, 2002). Wenn wir mit Baumert davon ausgehen, dass Schulfächer bestimmte Arten der Weltbegegnung darstellen, stellen wir fest, dass einige Fächer dem Sportunterricht näher stehen als andere. Es lässt sich auch eine Nähe feststellen – und darauf deutet auch der Titel der Arbeitsgruppe hin –, dass einige Disziplinen kulturelle Praktiken als zentralen Bezug haben und sich nicht primär auf akademische Disziplinen beziehen. Insbesondere die Bedeutung von „Praxis“ in diesen Disziplinen hat Konsequenzen für die Figuration von Professionalität. Hierzu werden zwei weitere Themen herangezogen (Religion und Musik), deren Argumente und Legitimationen denen des Sportthemas ähneln. Es wird analysiert, welcher Begriff von „Praxis“ in den genannten Disziplinen konstruiert wird, welche Parallelen, aber auch welche Unterschiede für den Diskurs zur Sportdidaktik bestehen. Vor allem sollte diskutiert werden, welcher bildliche Zusammenhang zwischen der außerschulischen Kulturpraxis und der Praxis im Schulunterricht aufgebaut wird. Insgesamt stellt sich das Problem, welchen Zweck die Diskussion über „Praxis“ haben soll. Sollen Studierende in die jeweilige kulturelle Praxis eingeführt werden, daran teilnehmen oder sich reflektierend davon distanzieren können? Zur Bewältigung dieser Problematik können drei Ebenen unterschieden werden: die didaktisch-wissenschaftliche Ebene, die curriculare Ebene in Lehrplänen und die empirische Ebene im realen Unterricht. Die Arbeitsgruppe wendet sich zunächst der ersten Ebene zu, um grundlegende Argumentationsfiguren zu entwickeln und zu vergleichen. Der Nutzen der vergleichenden Betrachtung liegt darin, dass der bislang wenig hinterfragte Praxisbegriff im Sport als Ausgangspunkt disziplinärdidaktischer Überlegungen genauer bestimmt und reflektiert werden kann.

AB – Professionalität als zentrale Dimension der Lehre wird durch die jeweiligen disziplinären Spezifika konstituiert, die wiederum, eingefügt in den Kanon der historisch gewachsenen Disziplinen und keineswegs unhinterfragbar, nicht nur organisatorische Funktionen haben, sondern auch als Phänomen betrachtet werden müssen ( vgl. Huber, 2001). Die Fachmodellierung oszilliert – spätestens seit den großen vergleichenden Studien – zwischen der Hervorhebung disziplinärer Besonderheiten und der Herstellung der Vergleichbarkeit mit anderen Fächern – auch durch das Bemühen, ein Modell zu finden, das die Rolle einzelner Fächer in der Allgemeinbildung rechtfertigt (vgl. z. B. Baumert, 2002). Wenn wir mit Baumert davon ausgehen, dass Schulfächer bestimmte Arten der Weltbegegnung darstellen, stellen wir fest, dass einige Fächer dem Sportunterricht näher stehen als andere. Es lässt sich auch eine Nähe feststellen – und darauf deutet auch der Titel der Arbeitsgruppe hin –, dass einige Disziplinen kulturelle Praktiken als zentralen Bezug haben und sich nicht primär auf akademische Disziplinen beziehen. Insbesondere die Bedeutung von „Praxis“ in diesen Disziplinen hat Konsequenzen für die Figuration von Professionalität. Hierzu werden zwei weitere Themen herangezogen (Religion und Musik), deren Argumente und Legitimationen denen des Sportthemas ähneln. Es wird analysiert, welcher Begriff von „Praxis“ in den genannten Disziplinen konstruiert wird, welche Parallelen, aber auch welche Unterschiede für den Diskurs zur Sportdidaktik bestehen. Vor allem sollte diskutiert werden, welcher bildliche Zusammenhang zwischen der außerschulischen Kulturpraxis und der Praxis im Schulunterricht aufgebaut wird. Insgesamt stellt sich das Problem, welchen Zweck die Diskussion über „Praxis“ haben soll. Sollen Studierende in die jeweilige kulturelle Praxis eingeführt werden, daran teilnehmen oder sich reflektierend davon distanzieren können? Zur Bewältigung dieser Problematik können drei Ebenen unterschieden werden: die didaktisch-wissenschaftliche Ebene, die curriculare Ebene in Lehrplänen und die empirische Ebene im realen Unterricht. Die Arbeitsgruppe wendet sich zunächst der ersten Ebene zu, um grundlegende Argumentationsfiguren zu entwickeln und zu vergleichen. Der Nutzen der vergleichenden Betrachtung liegt darin, dass der bislang wenig hinterfragte Praxisbegriff im Sport als Ausgangspunkt disziplinärdidaktischer Überlegungen genauer bestimmt und reflektiert werden kann.

UR - https://www.uni-hildesheim.de/media/fb1/sportwissenschaft/Bilder/Veranstaltungen/dvs-Jahrestagung_2021/Volkmann_Frei_Kranz_Figurationen.pdf

U2 - 10.18442/185

DO - 10.18442/185

M3 – Beitrag zu Konferenzen – Sonstige Beiträge zu Konferenzen

SP - 28

BT – Figurationen von Forschung und Lehre in der Sportpädagogik

A2 - Volkmann, Vera

A2 – Kostenlos, Peter

A2 - Kranz, Alexandre

PB – Universitätsverlag Hildesheim

CY - Hildesheim

A2 – 3. Juni 2021 bis 4. Juni 2021

UND -

Leineweber H, Lüsebrink I, Volkmann V, Wolters P.Gymnastik, Gebet, Gesang: Kulturpraktiken als Referenz für die Figuration von Professionalität. in Volkmann V, Frei P, Kranz A, Hrsg., Settings für Forschung und Lehre in der Sportpädagogik: 34. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik, 3.-4. Juni 2021. Hildesheim: Universitätsverlag Hildesheim. 2021. S.28 verletzt: 10.18442/185

References

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Otha Schamberger

Last Updated: 16/09/2023

Views: 6177

Rating: 4.4 / 5 (75 voted)

Reviews: 90% of readers found this page helpful

Author information

Name: Otha Schamberger

Birthday: 1999-08-15

Address: Suite 490 606 Hammes Ferry, Carterhaven, IL 62290

Phone: +8557035444877

Job: Forward IT Agent

Hobby: Fishing, Flying, Jewelry making, Digital arts, Sand art, Parkour, tabletop games

Introduction: My name is Otha Schamberger, I am a vast, good, healthy, cheerful, energetic, gorgeous, magnificent person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.